Jediblog

12. August 2021 | DIY

DIY Musikpinguin

Unser neuester Pinguin heißt Sonny und als er endlich fertig war und unser „Großer” ihn entdeckt hatte, kam er mit einem „Papaaa, der Pinguin singt!!!” quietschend in die Küche gerannt. Alleine dafür hat sich das gesamte Projekt gelohnt. Aber von vorne…

Warum keine Toniebox?

Seit einigen Jahren gibt es nun die Toniebox. Die Idee, ein einfaches Abspielgerät für Musik (und Hörbücher), welches auch kleine Kinder bedienen können, zu entwickeln, war genial. Lustige Figuren auf eine Box zu stellen, macht den Kleinen Spaß, wenn die Box dann noch singt, ist die Kinderwelt in Ordnung.

Nun kostet die Box ca. 80 € inklusive einer Figur, die für beliebige vorhandene Audiodateien verwendet werden kann. Nur heißt eine Figur eben auch, dass immer dasselbe passiert, wenn man die Figur auf die Box stellt.

Kurzer Exkurs in die Welt eines Kleinkindes: Die Aufmerksamkeit reicht selten für mehr als ein Lied, häufig für weniger. Wünsche werden aber ganz klar ausgedrückt. Klar will ein Kind fünf mal dasselbe Lied hören, aber beim sechsten Mal soll es doch bitte ein anderes sein.

Hat man nur eine Figur, fängt man jetzt an zu spulen. Eine weitere Figur kostet 12 € – mit Inhalt (also Musik oder Hörspiel) 15 €.

Bis man also dreistellige Beträge ausgegeben hat, dürfte es nicht lange dauern.

Es gibt durchaus noch ein paar andere Kritikpunkte an der Toniebox, aber insgesamt sei festgehalten, dass sie kindgerechter als ein Smartphone (für Youtube, Spotify und Co.) ist.

Alternative: Selbermachen!

Mit dem TonUINO, einer Idee von Thorsten Voss, lässt sich mit ein wenig Bastelei aus einem Lautsprecher, einem Arduino (und einiger anderer Bauteile) eine Musikbox herstellen, die beim Vorzeigen einer RFID-Karte Musik macht (oder ein Hörspiel abspielt).

So lange Thorstens Seite existiert, möchte ich die Anleitung hier nicht wiederholen. Nur so viel: Zur Herstellung muss man ein wenig löten, für eine nette Box eventuell etwas schreinern, zur Programmierung des Arduinos darf man sich nicht von Computern abschrecken lassen und wenn das richtige Werkzeug erst noch angeschafft werden muss, ist das Projekt am Ende auch nicht viel billiger als eine Tonibox.

Ergebnis: Strahlende Kinderaugen

Wenn das Kind aufwacht, möchte es „Pinguin hören”. Damit war das Projekt ein Erfolg. Der Pinguin ist allerdings ein Langschläfer und schläft immer so lange, bis die Zähne geputzt sind.

Die Karten sind übrigens – wie bei der Toniebox die Figuren – nur dazu da, dem Pinguin zu sagen, was jetzt abgespielt werden soll. Die Audiodateien sind auf einer SD-Karte im Pinguin. Soll der Pinguin ein neues Lied lernen, muss man die Karte also einmal heraus holen und die Datei auf die Karte kopieren.

Dafür kommt der Pinguin ohne WLAN, ohne Registrierung und ohne App aus. Die verbaute Powerbank hält ewig, den Arduino im Standby (wenn also kein Ton abgespielt wird) erkennt sie nichtmal als Verbraucher und schaltet nach einigen Minuten ab. Die RFID-Karten werden über das Admin-Menü, welches durch eine bestimmte Tastenkombination aktiviert wird, „programmiert”. Dabei lässt sich einstellen, ob eine Karte nur ein bestimmtes Lied aktivieren soll oder einen ganzen Ordner. Auch ein Zufallsmodus ist verfügbar und ein Hörbuchmodus, bei dem die letzte Position gespeichert wird.

Nach den Bildern etwas offensichtlich, aber der größte Vorteil des Pinguins gegenüber einer Toniebox: Es ist ein Pinguin.